Wie alles begann

In der Gegend des heutigen Mittelbergeramt gab es Anfangs des 17. Jahrhunderts nicht viel. Dichte Wälder wurden nur von wenigen Wegen und Straßen durchzogen, die Besiedelung war nur sehr spärlich und meist lauerten den Reisenden Räuberbanden auf, die sich gut in den Wäldern verstecken konnten. Man muss sich vorstellen, dass fast die gesamte Fläche des südlichen Waldviertels mit dichtem Laubwald, dem Gföhlerwald bedeckt war. Dies ist der Bereich der heutigen Waldämter. Im Jahre 1585 wurde der Gföhlerwald, vormals Nordwald, in vierzehn Waldämter aufgeteilt, die Ihren Namen des jeweiligen Ortes hatten, in dem der Forstmann angesiedelt war. So auch das Mittelbergeramt, dessen Forstmann in Mittelberg lebte und arbeitete.

Geschichte

Der Ort, auf dem heute Gut Mittelberg steht wurde um 1640 das erste mal erwähnt. Es war die erste Holzhackerhütter in der Umgebung. Wahrscheinlich wurde das Haus von Christof Winkler und seiner Frau Ursula erbaut. Es gibt Aufzeichnungen über die Abgaben, die die beiden damals der Herrschaft entrichten mussten:

„Dienen von einer Maisterhütten und hierzu gehörigen Maiß zu Michaeli 1 Schilling 14 Pfennig“

Im Jahr 1642 erblickte der kleine Matthias Winkler das Licht der Welt. Er war das dritte Kind des Paares und der erste männliche Nachkomme. Matthias hatte bei seiner Geburt zwei Schwestern. Maria und Elisabeth. Nach wenigen Jahren im Jahr 1656 starb Christofs Frau Ursula und er blieb als Witwer auf dem Hof. Von Beruf war Christof Winkler Förster. Leider gibt es keine Infotmationen über den Todeszeitpunkt von Christof Winkler. Man weiss nur, dass sein Sohn Matthias den Hof übernahm auch seinen Vater beruflich beerbte.

Fast 100 Jahre später im Jahre 1754 lebte die Familie Aron auf dem Hof. Der alte Adam Aron mit seiner Frau und Kindern war schon ausser Dienst und schien in jüngeren Jahren Holzhacker und Förster gewesen zu sein. Mit seiner Frau Katharina hatte er zwei Kinder, Peter und Juliana. Weiters lebten zu dieser Zeit drei Dienstboten auf dem Hof, die alle mithalfen die Landwirtschaft zu betreiben. Es war ja einer der größeren Besitzungen in dieser Gegend. 
Hierzu ist folgendes vermerkt:

„Wald-Hütten mit 16 3/4 Joch Äckern und 2 Tagwerk Weißen und 6 Tagwerk schlechter Halt“

Im Jahre 1851 übernahm die Anton Geitzenauer den damals schon 200 Jahre alten Hof. Ein Jahr später heiratete er seine Frau Aloisia Piber. Somit begann die Era Geitzenauer im Mittelbergeramt 14. Diese sollte ganze 100 Jahre dauern. In dieser Zeit wird der Hof auf Nummer 14 auch Bürgermeisterhaus der damaligen Gemeinde Mittelbergeramt. Nachdem seine Mutter verstarb verkaufte Franz Geitzenauer den Hof und im Jahr 2015 ging dieser dann in den Besitz von Georg Oelschlägel über und 2 Jahre später begann dieser an diesem geschichtsträchtigen Ort wieder eine Landwirtschaft aufzubauen. Das war die Geburtsstunde von Gut Mittelberg. Georg verarbeite am Anfang alles was das kleine Fleckerl Land so hergab.Apfelsaft wurde gepreßt, Marmelade gekocht und Schnaps gebrannt. Mit der Zeit wurde der Betrieb immer professioneller und aus dem Hobby wurde wahre Leidenschaft. Die Produkte bekamen Namen und auch Etiketten. Somit war die Marke Gut Mittelberg geboren. Als Georg im Jahr 2024 seinen Lebensgefährten Clemens kennenlernte, war dies der nächste große Schritt für Gut Mittelberg. Durch Clemens kam die grafische und handwerkliche Komponente auf den Hof. Der versierte Grafikdesigner überarbeitete das Logo und die Etiketten von Gut Mittelberg und stellte so die Marke auf professionelle Beine. Der Stall wurde renoviert und eine Keramikwerkstatt war geschaffen und bis heute arbeiten die beiden gemeinsam an der Zukunft von Gut Mittelberg.